Dem Meer als Grenze des Landes oder als dessen Entgrenzung, als ein Mehr, das Verlust und Gewinn zugleich mit sich bringt, steht man mit Neugierde und Ehrfurcht, mit verspielter Vertrautheit und ?berw?ltigender Befremdung gegen?ber - und nicht anders der Sprache. Eingetaucht verliert man hier wie dort unter den F??en den Boden, bewegt sich regelrecht traumhaft, und es gleicht einem Wunder und j?hen Erwachen, wenn die R?ckkehr ans Festland dennoch gelingt. Nasima Sophia Razizadehs Texte in
Sprache und Meer
kommen immer wieder auf die Sprache zur?ck, kehren immer wieder ans Meer zur?ck, wagen sich hinein und hinaus, verschreiben sich dem Text- wie Wasserk?rper, setzen sich den Gezeiten aus und untertauchen Gattungsgrenzen. Was schlie?lich auftaucht, sind Erz?hlungen und Dichtung, M?ren und solche Texte, die all das, die Chim?ren sind. Denn im Schreiben, in der Sprache und im Blick auf die Sprache, zeigt sich, geht es immer um mehr, geht es um einen ?berschuss, der ?ber sich hinausweist auf anderes, auf den Anderen und nicht anders als sprachlich eingeholt werden kann.