Naturkatastrophen sind ein spektakul?res Beispiel f?r die Ambivalenz des Verh?ltnisses von Natur und Ordnung. Zum einen gilt die Natur als Modell gesellschaftlich-politischer Ordnung, zum anderen als deren Gegenkraft, von der diese st?ndig bedroht ist. In Katastrophen wie Erdbeben, Sturmfluten oder auch Epidemien wird diese Latenz zu destruktiver Aktualit?t, deren ?bermacht keine Ordnung gewachsen ist. Zugleich wird selbst dieser Zusammenbruch der Ordnung in Ordnungszusammenh?nge eingeschrieben. Als g?ttliches Strafgericht etwa wird die Katastrophe zum Beleg einer der Natur gebietenden Ordnungsmacht, die umso absoluter erscheint, je verw?stender sie sich manifestiert.
Der Band beleuchtet kulturelle Repr?sentationen von Naturkatastrophen von der Antike bis in die Neuzeit. Zur Debatte stehen Vorstellungen von g?ttlicher, nat?rlicher und politischer Ordnung, die zur Deutung von Katastrophen herangezogen, durch sie best?tigt, in Frage gestellt oder auch unhaltbar werden.