Noch immer stellen B?rgertum und "B?rgerlichkeit" zentrale Kategorien die gesellschaftlichen Selbstverortung in Deutschland und Europa dar. Doch die historische B?rgertumsforschung hat sich mit einem zentralen Aspekt dieser langen Geschichte bislang noch zu wenig systematisch befasst: die Geschichte von B?rgertum und "B?rgerlichkeit" in Diktaturen.
Der Band greift dieses Desiderat auf und l?dt dazu ein, ?ber Perspektiven einer Geschichte von B?rgerlichkeit in deutschen und europ?ischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts nachzudenken. Die Beitr?ge beleuchten die Ambivalenz zwischen vehementer Bek?mpfung des b?rgerlichen "Gegners" und gleichzeitiger Adaption b?rgerlicher sozialer Praktiken durch die Herrschenden bzw. in den beherrschten Gesellschaften und ordnen speziell die beiden deutschen Diktaturen in einen transnationalen Kontext ein. So werden auch Transfers zwischen Diktaturen und Vergleichsm?glichkeiten diskutiert. Im Gegensatz zu g?ngigen Globalthesen der Verb?rgerlichung und Entb?rgerlichung europ?ischer Massengesellschaften fragen die Beitr?ge durch die Verkn?pfung von Gesellschafts-, Kultur- und Mentalit?tsgeschichte nach den Triebkr?ften, Akteuren und Gegenkr?ften von B?rgerlichkeit.