Der Streit um die Weber machte ihn zum bekanntesten Deutschen seiner Generation: Gerhart Hauptmanns (1862-1946) Ruhm ?berdauerte den Zweiten Weltkrieg und sicherte noch dem Verstorbenen eine Ausreise per Sonderzug aus dem inzwischen polnischen Schlesien sowie die Beteiligung f?hrender SED-Politiker an seiner Bestattung auf Hiddensee. Die erste konsequent aus Originalquellen gespeiste Biographie Gerhart Hauptmanns erz?hlt die erstaunliche Erfolgsgeschichte des Gastwirtssohns aus dem schlesischen Salzbrunn, der auszog, um Monumentalbildhauer zu werden, und als gr??ter Dramatiker des Naturalismus in die Literaturgeschichte einging. Dem Ruf einer moralischen Autorit?t, ja des Gewissens der Nation ist der vor 150 Jahren geborene Nobelpreistr?ger weder 1914 noch 1933 vollauf gerecht geworden. Dennoch ist Hauptmanns Leben von fr?h an durch moralischen Idealismus und den utopischen Traum einer besseren Welt gepr?gt, den er in leidenschaftlichen Liebesaff?ren zu verwirklichen suchte und in zahlreichen lyrischen und epischen Werken gespiegelt hat. Deren lebensgeschichtlicher Ort kommt hier ebenso zur Sprache wie die biographischen Voraussetzungen eines dramatischen Å’uvres, das an Umfang und Vielgestaltigkeit seinesgleichen sucht.