Einem gr??eren Kreis ist Rolf Peter Sieferle heute als politischer Autor bekannt. Dabei darf aber nicht ?bersehen werden, da? er ein umfangreiches wissenschaftliches Werk hinterlassen hat. Zu den wichtigsten Arbeiten aus seiner Feder geh?ren die hier in einem Band zusammengestellten B?cher "Bev?lkerungswachstum und Naturhaushalt" sowie "Die Krise der menschlichen Natur". Das die beiden Titel verbindende Thema ist jene gro?e Transformation, die seit dem 18. Jahrhundert zur Abl?sung des ?lteren - von der christlichen Religion wie dem Erbe der Antike - bestimmten Weltbildes durch ein neues f?hrte. Nach Sieferles Meinung spielte dabei die Aufkl?rung nur eine Nebenrolle, da sie im Grunde weiter eine stabile, entweder in sich ruhende oder immer wieder ausgleichende Natur vorstellte. Erst am Beginn des 19. Jahrhunderts wuchsen Zweifel an diesem Modell. Der "Malthusianismus" mit seiner Angst vor den Folgen einer ?berbev?lkerung war insofern symptomatisch. Allerdings konnte sich sein pessimistisches Deutungsmuster nicht gegen die optimistischen des Liberalismus wie des Sozialismus durchsetzen. Beide kehrten zu einem harmonischen Naturbild zur?ck, verkn?pften es aber wirkungsvoll mit der Erwartung unbegrenzten wirtschaftlichen Wachstums und fortschreitender Weltverbesserung. F?r eine gewisse Zeit glaubten die Anh?nger der beiden Ideologien sogar, da? die Evolutionstheorie Charles Darwins sie best?tige. Erst nach und nach begriffen sie, da? die Vorstellung vom Struggle for Life andere und h?rtere Lehre bereithielt. Der, wie Sieferle ihn nannte: "eigentliche Sozialdarwinismus" bot dagegen ein revolution?res Modell der Daseinsdeutung, die auch in die m?rderische "Biopolitik" des NS-Regimes m?ndete. Die aus der Abwehr dieser Konsequenz resultierende "Naturblindheit" moderner Weltanschauungen hielt Sieferle allerdings f?r einen Fehler, den es zu korrigieren gelte.
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