Die kleinformatigen Wachstuchhefte, die Ernst Ludwig Kirchner zeit seines Lebens Seite f?r Seite mit Bleistift, Buntstift, Kreide, Tusche, Aquarellfarben oder Kohlestrichen f?llte, waren f?r ihn, der nicht einen Tag ohne Skizzenbuch unterwegs war, gezeichnete Tageb?cher, Dokumentations- und Experimentierraum. In ihnen offenbart sich das meisterhafte Zeichentalent des Malers, der mit wenigen pr?zisen Strichen ganze Szenerien einfangen konnte. Kirchner hielt all jenes fest, was sein k?nstlerisches Auge reizte und das ihn zum Malen und manchmal auch zum Schreiben animierte.
Die unscheinbaren schwarzen Hefte formen eine eigene und einzigartige Werkgattung in Ernst Ludwig Kirchners OEuvre und z?hlen heute zu den wichtigsten Originaldokumenten f?r die kunsthistorische Forschung. Zum allerersten Mal werden sie innerhalb der Publikation zur Ausstellung "Kirchner Digital: Die Skizzenb?cher - vom Bleistiftstrich zum Hologramm" im Kirchner Museum Davos ver?ffentlicht. Das umfangreiche Digitalisierungsprojekt, das der Ausstellung zu Grunde liegt und neben den 161 Exemplaren im eigenen Sammlungsbestand, alle Skizzenhefte Kirchners f?r eine Datenbank digitalisierte, gibt auch erstmals die M?glichkeit den Gesamtkomplex der Skizzenb?cher im Ausstellungskontext sichtbar und multimedial zug?nglich zu machen.
Wie keine andere Gattung zeigen die Skizzenb?cher welche Motivgruppen Kirchner zeit seines Lebens besch?ftigten und wie er seine stilistische Entwicklung von den Stra?enszenen bis hin zum Neuen Stil in tausenden von Skizzen m?hevoll ausarbeitete. Anhand ihres Studiums ist es m?glich, die Genese von Entwurf bis fertigem Gem?lde nachzuvollziehen. Dem vagabundierenden Charakter eines Skizzenbuches entsprechend erscheint die Publikation auch als e-Book.