Hans-Ulrich von Oertzen stand im Zentrum der Verschw?rung gegen Hitler, ist aber bis heute nahezu unbekannt. Dabei schrieb er im September 1943 mit dem sp?teren Attent?ter Stauffenberg die wichtigen 'Walk?re'-Befehle f?r den Tag X, half Sprengstoff zu besorgen und inspizierte im Juli 1944 von Berlin aus die Einsatzbereitschaft von Truppen.
Am 20. Juli 1944 war der neunundzwanzigj?hrige Oertzen f?r den wichtigen Wehrkreis Berlin eingeteilt worden. Vom Sitz des Wehrkreiskommandos am Hohenzollerndamm aus k?mmerte er sich um die ?bergabe von Befehlen und griff bei Problemen ein. Nach dem mi?lungenen Attentat auf Hitler wurde der Major festgehalten. Die erste Vernehmung ergab zun?chst keinen Hinweis auf eine Mitt?terschaft, bis am n?chsten Morgen seine wahre Rolle durch einen ungl?cklichen Zufall ans Licht kam. Oertzen rief noch einmal seine Frau an. Dann steckte er sich eine zuvor deponierte Gewehrsprenggranate in den Mund und zog ab.
Im Mittelpunkt dieser ersten biographischen Studie zu Hans-Ulrich von Oertzen steht eine Auswahl von rund 240 Briefen, die er 1942 bis 1944 an seine Frau geschrieben hat. Sie sind au?ergew?hnliche Zeugnisse einer Liebe, die sich trotz der Wirren des Krieges behaupten kann, Zeugnisse seines Wandels vom begeisterten Milit?r zu einem desillusionierten und bitter entt?uschten Menschen, aber auch Zeugnisse des festen Glaubens, da? es eine gemeinsame Zukunft gibt. Oertzen heiratete vier Monate vor dem Attentat - ein Zeichen, da? er von dessen Gelingen ausging.
Die im vorliegenden Buch publizierten Erinnerungen beschreiben zudem in bislang unbekannter Weise das pers?nlich enge Verh?ltnis der Beteiligten am Staatsstreich aus der Heeresgruppe Mitte.

'Wenn man an den milit?rischen Widerstand denkt, dann fallen einem sofort die Namen Oster, Tresckow, Stauffenberg ein, wobei Oster der Verstand, Tresckow das Herz und Stauffenberg der mutige Arm des Widerstands war. Aber ohne M?nner wie Hans-Ulrich von Oertzen w?re das Attentat auf Hitler und seine Planung gar nicht m?glich gewesen.' (Philipp Freiherr von Boeselager)